
Okeee, ja guut, verstehe - ich nehm’ das jetzt mal so mit…
…und vergesse das dann ganz schnell wieder.
Der Nicht-Entscheider
Egal, wie vordringlich das aktuelle Problem ist, es wird nichts wirklich entschieden, selbst dann nicht, wenn offensichtlich Schaden droht. Es gilt das Motto: Management by waiting, im Volksmund auch „Rummerkeln“ genannt. Irgendwann erledigt sich alles von allein. Diese in der Politik bekannte Strategie führt zwangsläufig zu Frust und manchmal zur Verzweiflung. Projekte, in die man als Mitarbeiter viel Zeit und Herzblut investiert hat, drohen zu scheitern, ohne die Möglichkeit, sie zu retten.
Der übliche Satz lautet dann oft: „Mmhhmm ja, ja, ja, verstehe. Ich nehm’ das mal mit.“ Manchmal folgt noch: „Dazu kann ich jetzt erst mal nichts sagen.“ Danach hört man tage- oder wochenlang nichts und auf Nachfrage kommt dann: „Wir beobachten das.“
Häufig verfolgen „Nicht-Entscheider“ die Taktik, jedem recht zu geben. Dort gilt dann das Motto: Der Letzte, der dran war, kriegt recht. Dass dies zwangsläufig zu Konflikten unter den Mitarbeitenden führt, leuchtet ein. Das ist besonders bei Führungskräften ein gewaltiges Problem, die von solchen Führungskräften geführt werden. Denn eine Entscheidung erfordert ja gerade, dass man sich für eine Sache entscheidet und nicht beide forciert – sonst bräuchte man ja keine Entscheidung.
In Unternehmen, die sich hauptsächlich Verwaltungstätigkeiten widmen und die nur geringe Innovationskraft haben, mag sich der Schaden einer solchen Führungskraft in Grenzen halten. In vielen verwaltungsgetriebenen Unternehmen geht es ohnehin nicht um die Frage nach dem Wohin und Wozu, und damit nach dem Sinn einer Handlung, sondern eher um die Frage nach dem Wie eines Prozesses. Die Priorität liegt in solchen Unternehmen auf der korrekten Einhaltung.
In Unternehmen, bei denen Innovation jedoch ein relevanter Marktvorteil ist und irgendwann zur Überlebensfrage wird, wirkt eine solche Führungskraft schnell toxisch.
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